Macondo ist die älteste und größte Flüchtlingssiedlung in Wien. Hier werden Starterwohnungen an Flüchtlinge aus allen Nationen und Kulturen vergeben. Durch eine längerfristige Kooperation mit dem Diakonie Flüchtlingsdienst vor Ort wird an der Aufwertung und Gestaltung der gemeinschaftlichen Bereiche im öffentlichen Raum der Siedlung gearbeitet. Da die räumlichen Verhältnisse der Wohnungen teils sehr beengt sind vor Ort, spielt der öffentliche Freiraum in dieser Siedlung eine sehr wichtige Rolle.
Als erstes Projekt wird auf einer aktuell brachliegenden Fläche ein qualitativer Raum durch eine partizipative Erarbeitung eines Konzepts für den „Macondo-Platz“ geschaffen. Durch die Einbindung der BewohnerInnen soll die Akzeptanz der neu gestalteten Bereiche gesichert werden.
* fiktiver Ort, in dem Gabriel García Márquez seinen Roman Hundert Jahre Einsamkeit angesiedelt ist. *Flüchtlingssiedlung in Wien-Simmering
Ausgangssituation
Der Diakonie Flüchtlingsdienst ist durch die Basis Zinnergasse als gemeinwesenorientiertes Integrationsbüro vor Ort in Macondo tätig. Bis auf einzelne Projekte wie „Macondo blüht auf“, ein Gemeinschaftsgarten, sowie ein Spielplatz, ist der weitläufige, öffentliche Raum vernachlässigt. Da es unter den BewohnerInnen viele Ideen für die Aufwertung und Bespielung der Plätze in der Siedlung gibt, ist im Jänner 2016 eine Kooperation mit uns entstanden um die planlichen und baulichen Prozesse mit zu entwickeln und zu leiten.
Zielsetzung
Das Gesamtkonzept des Projektes ist eine schrittweise Aufwertung des öffentlichen, gemeinschaftlichen Raums in der Siedlung:
MACONDO-PLATZ
Erste entstandene Idee ist die Gestaltung eines „Macondo-Platzes“ auf einer angemieteten, derzeit brachliegenden Fläche. Wir werden einen Platz mit den BewohnerInnnen schaffen, mit dem sie sich identifizieren können, ein Ort des Beisammenseins, aber auch ruhigere Sitzmöglichkeiten zum individuellen Aufhalten im Freien.
Für den Macondo-Platz sind folgende Ziele definiert:
Partizipativer Prozess, Herausforderungen und zukünftige Selbstverwaltung
Unterschiedliche NutzerInnen teilen derzeit den teils vernachlässigten, öffentlichen Raum in der Siedlung – vorwiegend anhand der Nutzungen: Spielplatz, Gärten, Fußballplatz.
Durch die Heterogenität der BewohnerInnen ist im partizipativen Prozess eine besondere Sensibilität gefordert. In Macondo leben geflüchtete Menschen aus vielen Nationen und Kulturen. Es besteht der Wunsch nach mehr Freiraum, der vor allem von Frauen und Familien genutzt werden kann. Alle Zielgruppen müssen in einem Dialog zusammengeführt werden, um somit transparente Entscheidungen treffen zu können. Die Bedürfnisse schwächerer bzw. zurückgezogener Gruppierungen müssen genauso vertreten werden.
Aktuelles zum Projekt: Frühlingsfest in Macondo
Im Sommer 2017 starteten wir eine dreitägige Bauaktion mit den BewohnerInnen. Die Möblierung auf dem Macondoplatz wurde um zwei Doppelbänke und eine Banktischkombination erweitert. Wie immer hat es sehr viel Freude bereitet zusammen mit den MacondobewohnerInnen etwas umzusetzen und gemeinsam zu erleben, wie der Macondoplatz langsam Gestalt annimmt und zum zentralen Treffpunkt wird.
Auch im Jahr 2018 haben wir einiges vor – zur Umsetzung geplant sind, weil vielfach gewünscht, ein Grillplatz und ein Kleinkinderspielplatz.
Der Start für die Aktion Grillplatz fand im vergangenen Dezember statt im Rahmen eines Wintergrillfestes auf dem Macondoplatz.
Weitere Einblicke zum Projekt findet ihr in unserer Galerie.
Kontakt: Bernhard Brus, macondo@arch-og.at